10178 Berlin, Weinmeisterstraße 5, Tel: +49 (0)30 282 97 47, info@lesart.org
Storytellerin, M. A.
seit 2018 bei LesArt
Lieblingsbuch aus der Kindheit:
BLÜTENKIND
Märchen aus Japan
von Edith Bergner
Bereits als kleines Kind faszinierten mich ferne Länder und andere Kulturen. Wohl aus diesem frühen Fernweh heraus liebte ich besonders die japanischen Märchen im Blütenkind. Fremdartig schön erschienen sie mir; voller Weisheit und unheimlicher Geschöpfe. Ich weinte um den kleinen Hund Potschi, staunte über den Jungen, der aus einem Pfirsich kam und freute mich über die Kinder, die den bösen Wasserdämon Oni-roku verjagten. Die Illustrationen fand ich zwar ein bisschen gruselig, doch konnte ich den Blick kaum von ihnen wenden. Sie ermöglichten mir in Verbindung mit den Texten eine Reise, die ich immer wieder gern antrat.
Dipl.-Sprechwissenschaftlerin,
Dipl.-Bibliothekarin
seit 2005 bei LesArt
seit 2012 Programmleitung
Lieblingsbuch aus der Kindheit:
DER BÄRENBUND
von Mira Lobe
Gretl Schlaukopf, Ferdl, der Floh, Karl, der Große und die anderen Mitglieder des geheimen Bärenbundes verfolgen das Ziel, anderen Kindern zu helfen, sie zu beschützen, ihnen Mut zu machen. Kurz: Sie versuchen, für Gerechtigkeit zu sorgen. Dass dieser kleinen Gruppe sehr verschiedener Menschen dies zumindest manchmal gelang, gefiel mir so gut, dass es auch in meinem Heimatort bald einen kleinen Geheimbund gab …
Bildender Künstler, M. A.
Art in Context, M. A.
seit 2015 bei LesArt
Lieblingsbuch aus der Kindheit:
TRÄUMEREIEN AN FRANZÖSISCHEN KAMINEN
Richard v. Volkmann-Leander
Von den Eltern als Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen, begleiteten die Märchen Vom unsichtbaren Königreiche, Heino im Sumpf oder Die drei Schwestern mit den gläsernen Herzen mich in meine Kinderträume. Diese Märchen waren so anders, oft sehr traurig und verträumt und mit vielen Geheimnissen umwoben, welche die Phantasie ausschmückte, um anschließend in meinen Kinderzeichnungen Gestalt anzunehmen.
Dipl.-Germanistin, Dr. phil.
seit 1993 bei LesArt
Lieblingsbuch aus der Kindheit:
ZWIEBELCHEN
von Gianni Rodari
Zugegeben: wiederholtes Lesen des Buches wurde auch durch den Zeichentrickfilm angefeuert. Und zugegeben: die dargestellten Verhältnisse erschienen mir damals wie ein Märchen aus längst vergangenen Zeiten. Aber was für eine fantastische Idee, anhand von Obst und Gemüse(-Figuren) eine Gesellschaft nachzubilden und eine junge Zwiebel zum Rebellen gegen Willkür und Unrecht zu machen! Warum sollte nicht „alles möglich und alles wahr“ sein?
Schauspielerin
seit 2016 bei LesArt
Lieblingsbuch aus der Kindheit:
DER STRUWWELPETER
von Heinrich Hoffmann
Auf einem meiner Streifzüge durch das elterliche Wohnzimmer, ganz hinten in einer Schublade, fand ich ihn: den Struwwelpeter. Er lag unter gebügelten Tischdecken. Die Titelfigur mit dem seltsam entrückten Blick zog mich magisch an. Ich hatte das Gefühl ein Geheimnis zu entdecken, als ich die Bilder im Buch zum ersten Mal anschaute. Danach tat ich das immer wieder, irgendwann auch die Texte lesend. Der wütende Friederich, das brennende Paulinchen, der Hase mit Brille und Schießgewehr, Konrads bluttriefende Daumen oder die Suppenschüssel auf Kaspars Grab haben sich tief eingeprägt. Aber der Höhepunkt kam zum Schluss: Wenn der fliegende Robert entschwand, konnten meine eigenen Geschichten beginnen.
Schauspielerin und Theaterpädagogin
seit 2014 bei LesArt
Lieblingsbuch aus der Kindheit:
DIE ROTE ZORA
von Kurt Held
Die rote Zora war meine Kindheitsheldin. Sie bewohnt mit anderen Waisenkindern eine alte Burg in einem jugoslawischen Küstenstädtchen. Eine richtige Bande! Die rothaarige Bandenchefin befreit Branko, der des Diebstahls bezichtigt wird, aus dem Gefängnis und zieht so den Zorn der Bürger auf sich. Inspiriert von diesem Buch haben meine Freundinnen und ich einen ganzen Sommer lang „rote Zora“ gespielt; wir sind über Mauern geklettert, haben Zucchini aus den Gärten geklaut und diese über dem Feuer gekocht – und eine alte Ruine musste als Burg herhalten.
Theaterwissenschaftlerin, M. A.
seit 2024 bei LesArt
Lieblingsbuch aus der Kindheit:
DIE WILDEN HÜHNER
von Cornelia Funke
Mit den Wilden Hühnern begegnete ich zum ersten Mal in einem Buch einer Welt, die meine hätte sein können. Ich las von Mädchen, die so stark waren wie ich mich fühlte, von Freundschaft, von Streit und Versöhnung, von einer Geschirr werfenden Mutter, von verschiedensten Familienkonstellationen und vom Wunsch nach einer gerechteren Welt. Weil mir das alles so nah war, wusste ich: Auf mich wartet auch ein Abenteuer! Mittlerweile habe ich schon mehr als eines erlebt. Um die Ecke warten aber bestimmt noch mehr! Und wenn sie da sind, werde ich innehalten. Denn von Sprotte, Frieda, Melanie, Trude und Wilma habe ich gelernt, dass sich Momente zwar nicht in Marmeladengläsern festhalten lassen, es aber fast genauso wirksam ist, sie mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Kulturwissenschaftlerin, B. A.
seit 2022 Assistenz der Geschäfts- und Programmleitung
Lieblingsbuch aus der Kindheit:
„Ich tue einfach immer, was ich muss.“ Die rote Zora, ein furchtloses Mädchen, ist die Anführerin einer Bande von Waisenkindern, die in einer alten Uskokenburg über der Küstenstadt Senj hausen. Fasziniert an dieser Geschichte haben mich die Überlebenskünste und der Zusammenhalt der Kinder. Den Erwachsenen zum Trotz verteidigen sie ihre Burg, stehlen Hühner und Früchte gegen den Hunger und tauschen das Geschenk für den Bürgermeister (den größten Thunfisch der Stadt) gegen einen toten Hund aus: „In dieser Stadt ist etwas faul.“ Vergeblich war meine Suche nach Aprikosenbäumen und Brombeersträuchern im betonierten Berlin.
Lieblingsbuch aus der Kindheit:
I QUINDICI – i libri del come e del perché (Die Fünfzehn – Die Bücher vom Wie und Warum)
Mit dieser Buchreihe sind wir Kinder der 70er Jahre in Italien aufgewachsen. Eine illustrierte Enzyklopädie für Kinder: Wissenschaft, Technik, Astronomie, Geschichte und Märchen aus verschiedenen Kulturen. Für ein Dorfkind wie mich war dies ein magisches Tor zur Welt: Herausforderungen, Abenteuer, Fantasie, Magie, Realität, Träume und Alpträume. Ich erinnere mich noch an die Seite, die ich zum ersten Mal allein gelesen habe. Es ging um Sterne … Die Illustrationen zum Märchen Zio Lupo (Onkel Wolf) haben meine Albträume lange begleitet!
Kuratorin, Kunsthistorikerin, Dr. phil.
seit 2022 Digitale Prozesse und Projekte
Lieblingsbuch aus der Kindheit:
ANNIKA
von Elsa Beskow
Die Geschichte von der kleinen, hilfsbereiten Annika, die sich furchtlos und willensstark der Aufgabe stellt, alleine eine große Kuh zu hüten, hat mich als Kindergartenkind tief beeindruckt. Immer und immer wieder sollten mir meine Eltern diese fantastische Geschichte, in der auch Wichtel und ein Junge namens Prahl-Olaf vorkommen, vorlesen, während ich in die großen Bilder eingetaucht bin. Die Wiese voll blühendem Klee, Birkenwälder und ein idyllischer Hof mit jeder Menge tierischer Freunde – wurden dabei zum Sehnsuchtsort …
Erzählerin, Theaterpädagogin, M. A.
Kindheitspädagogin, B. A.
seit 2012 bei LesArt
Lieblingsbuch aus der Kindheit:
DIE KINDER- UND HAUSMÄRCHEN
der Brüder Grimm,
ill. v. Werner Klemke
Im Kindergarten hatte dieses Buch einen Ehrenplatz. Die Märchen wurden zur Mittagsruhe vorgelesen. Wenn ich das Buch dann selbst in der Hand hatte, blätterte ich sofort zu den Farbtafeln, die auch heute noch bei mir sofort den Impuls auslösen zu erzählen. Es sind gerade die brillanten Bilder von Klemke, die mich als Kind neugierig gemacht und zum Lesen verführt, vor allem jedoch meine Märchenfaszination nachhaltig geprägt haben.
Dipl.-Kommunikationsdesigner
seit 2007 bei LesArt
seit 2016 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Lieblingsbuch aus der Kindheit:
LÜTT MATTEN UND DIE WEISSE MUSCHEL
von Benno Pludra
Eine sagenumwobene Muschel, ein sprechender Pinguin namens Klabautermann, der für einen Berliner Piepel fast exotisch anmutende Alltag an der Ostseeküste und vor allem nächtliche Flüge im Bett – all diese Zutaten machten mir dieses Buch als Kind lieb und teuer, so dass es irgendwann so zerfleddert war, dass es gegen ein ausgemustertes Bibliotheksexemplar ausgetauscht werden musste.
Theaterpädagogin, Dramaturgin
Dipl.-Kulturwissenschaftlerin
seit 2015 bei LesArt
Lieblingsbuch aus der Kindheit:
DIE KINDER AUS NR. 67
von Lisa Tetzner
Die Kinder aus Nr. 67 haben mich neun Bände lang in ihren Bann gezogen. Noch heute liebe ich in Romanen, Filmen und Inszenierungen die großen Erzählungen, deren Protagonist*innen man über Generationen und Kontinente hinweg begleiten kann – und Lisa Tetzners großartige „Kinderodyssee“ hat daran bestimmt ihren Anteil. Die Realität der Kinder einer Berliner Mietskaserne der frühen 1930er Jahre war meilenweit entfernt von meiner westdeutschen Kindheit der 1980er Jahre, und dennoch lebte ich beim Lesen in diesen Höfen, in den Köpfen und in den Herzen von Erwin, Paul, Mirjam und den anderen. Ihre Wege durch Hass und Not, Krieg und Flucht, erzählten mir mehr als jeder Geschichtsunterricht; ihre Geschichten begleiten mich auch durch mein Berlin von heute.
Lieblingsbuch aus der Kindheit:
DIE FLASCHENPOST
von Klaus Kordon
Während in Berlin die Mauer fiel, las uns unsere Lehrerin in der Grundschule in Tübingen Die Flaschenpost von Klaus Kordon vor. Erzählt wird von Matze aus Ost-Berlin, der eine Flaschenpost in die Spree wirft, die von Lika am Spreeufer in West-Berlin aus dem Wasser gefischt wird. Die beiden beginnen eine Brieffreundschaft und setzen sich damit über die Vorbehalte der Eltern und die Regeln der politischen Verhältnisse hinweg. Die Welt der Kinder, die sich von der Welt der Erwachsenen emanzipiert, die Geschichte, die ein bisschen was von Romeo und Julia hat, das geteilte Berlin, das dann vereinigt wird – das alles hat mich in den Bann gezogen und meinem achtjährigen Ich den Plan eingeflüstert, nach Berlin zu ziehen. Heute weiß ich, wie es am Leopoldplatz aussieht, wo der Plänterwald liegt, kann über die Treptower Brücke spazieren und war am Müggelsee. Diese Orte aus dem Buch haben sich mit meiner eigenen Geschichte verwoben.
Dipl.-Kulturwissenschaftlerin, Dr. phil.
seit 2015 bei LesArt
2017 Projektleitung 25 Jahre LesArt
seit 2018 Geschäftsleitung
Lieblingsbuch aus der Kindheit:
MOMO von
Michael Ende
Momo ist zeitlos – in jeder Hinsicht. Momo ist so mutig und sie ist so wahrhaftig in ihrer Liebe zu ihren Freunden. Das hat mich sehr fasziniert. Natürlich habe ich als Kind vom Dorf Momo mit anderen Augen gelesen als heute in der Großstadthektik. Groß war meine Freude über die Schildkröte Kassiopeia, auf deren Panzer Buchstaben erscheinen, rätselhaft war, wie sie in die Zukunft schauen konnte. Die grauen Herren haben mir immer Angst gemacht. Heute erschrecke ich, wenn ich merke, wo sie sich schon in mein Leben eingeschlichen haben. Das anarchische Mädchen Momo hat mich angestiftet, Missstände nicht einfach so hinzunehmen, sondern mich für eine gerechte Gesellschaft zu engagieren. Aber vor allem erinnert mich Momo daran, auf die Stundenblumen und Sternstunden gut aufzupassen.
LesArt
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