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LesArt

10178 Berlin, Weinmeisterstraße 5, Tel: +49 (0)30 282 97 47, info@lesart.org

Kinder präsentieren Workshop-Ergebnisse im LesArt-Garten.

Berliner Zentrum für
Kinder- und Jugendliteratur

Aktuelles

DJLP-Nominierung 2020

Am 12.3.20 wurden die Nominierungen für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2020 bekannt gegeben.

Eine Rezension zu einem der nominierten Bücher erschien im Roten Elefanten 37:
Heimat. Ein deutsches Familienalbum von Nora Krug

 

Buchcover "Junge ohne Namen" von Steve Tasane

Die LesArt-Jugendjury nominierte in diesem Jahr zum zweiten Mal ein Buch für den Preis der Jugendjury:

Wir, die LesArtigen, nominieren das Jugendbuch Junge ohne Namen von Steve Tasane (FISCHER Sauerländer), weil uns diese Erzählung literarisch überzeugt und emotional berührt hat. Das Buch ragt aus den aktuellen Fluchtgeschichten heraus. Dem etwa zehnjährigen Protagonisten bleibt als unbegleiteter Flüchtling ohne Papiere anstelle seines Namens nur der Buchstabe I. Zusammen mit den Kindern L, E und V lebt er in einem ‚Camp’ für Geflüchtete. Hier sind Essen und Unterkunft knapp, Fürsorge und Zuwendung von Erwachsenen fehlen. Trotzdem erlebt dieser Junge seinen Alltag mit kindlicher Freude, sieht seiner Zukunft mit Zuversicht entgegen. Humorvoll, mutig und einfallsreich erleben I und seine Freunde als „Geheimagenten“ ihre Abenteuer. I´s Versuche, für andere stark zu sein, ihnen zu helfen und trotz der schlimmsten Erfahrungen des belastenden Lagerlebens beharrlich nach Schönem und Hoffnungsvollem zu suchen, sind Ausdruck seines unerschütterlichen Lebenswillens, seiner kindlichen Widerstandskraft und seiner Fähigkeit träumen und phantasieren zu können. Steve Tasane gestaltet diese Geschichte so, dass der Leser sie wie in einer Draufsicht miterlebt und Nähe empfindet, ohne mitleidige Betroffenheit. Mit schnörkelloser, nahezu nüchterner Sprache beschreibt Steve Tasane die Abläufe im ‚Camp’ und fügt in diese Schilderung Begebenheiten ein, die vom Entstehen der besonderen Beziehungen zwischen den Kindern künden. Und bei alldem überzeugt der Text, weil Autor und Übersetzer Kitsch und Gefühlsduselei vermeiden. Die Geschichte des Jungen, der sich seine Einzigartigkeit nicht nehmen lässt, entwickelt ihren Sog durch die konsequent kindliche Sicht in der Ich-Perspektive, die auf dem Buchdeckel beginnt und mit dem Satz „Wir bewegen uns schnurgerade voran.“ endet.