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LesArt

10178 Berlin, Weinmeisterstraße 5, Tel: +49 (0)30 282 97 47, info@lesart.org

Fassade des LesArt-Hauses mit Fenstern und Dachgiebel

Berliner Zentrum für
Kinder- und Jugendliteratur

HISTORIE

Zur Geschichte des Hauses Weinmeisterstraße 5

1861 - 1863

Bau des Hauses auf dem Grundstück Weinmeisterstraße  5, dessen Besitzer mehrfach wechseln.

Historische Fotografie: Blick in die Weinmeisterstraße in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Vorne rechts: Das heutige Weinmeisterhaus.
Blick in die Weinmeisterstraße, 2. Hälfte des 19. Jh.,
vorn rechts das heutige Weinmeisterhaus
(Quelle: Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte)

1913

Schwarzer Gedenkstein für William B. Levy auf dem Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee

Der Fabrikbesitzer William B. Levy (1869 – 1914) kauft das Haus zusammen mit den Häusern Weinmeisterstraße 4, 6 und 7.

Bis 1940 bleibt es als ein stark bevölkertes Mietshaus eher „kleiner Leute“ (u. a. Angestellte, Handwerker, Gewerbetreibende, Proletarier) im Besitz von Ehefrau Marie Levy (geb. 1874).

1940

Die jüdische Familie Levy wird, mittels eines mit dem Kaufmann Fritz Burgschweiger abgeschlossenen Kaufvertrags, ihres Vermögens beraubt.

  • Sohn Dr. Fred Levy reist mit seiner Frau Helene 1941 in die USA aus, wo er 1981 stirbt. 
  • Tochter Erna Levy wurde 1943 nach Auschwitz deportiert und dort im selben Jahr ermordet. 
  • Marie Levy wurde 1943 nach Theresienstadt deportiert und starb dort im selben Jahr.

 

Eine 2013 am Haus angebrachte Gedenktafel erinnert an die vormaligen jüdischen Besitzer. 

Am LesArt-Haus in der Weinmeisterstraße 5 angebrachte Gedenktafel aus Messing für die Familie Levy.

1944

Zerstörte Gebäude an der Weinmeisterstraße, rechts vorne der U-Bahnhof
Zerstörte Gebäude an der Weinmeisterstraße, rechts im Vordergrund der U-Bahnhof

Das Haus wird laut eines Vermerks der damaligen Victoria-(Gebäude-)Versicherung durch einen Fliegerangriff der US-Luftwaffe teilweise zerstört.

1951

Der Magistrat von Ost-Berlin übernimmt die Treuhandschaft mit dem Ziel, das im Seitenflügel noch bewohnte Gebäude wieder aufzubauen bzw. instandzusetzen.

1971

In einem Entschädigungsverfahren werden die Besitzansprüche, die Fritz Burgschweigers Witwe Elsa bezüglich des Hauses anmeldete, abgelehnt.

1974

Die Einrichtung eines Jugend-Internats wird geplant und umgesetzt. Bis 1988 fungiert das Haus u. a. als Lehrlingswohnheim für die Gehörlosenberufsschule „Albert Gutzmann“. 

Blick in die Weinmeisterstraße im Jahr 1988. Das zweite Haus von rechts ist die Hausnummer fünf.
Blick in die Weinmeisterstraße im Jahr 1988. Das zweite Haus von rechts ist die Hausnummer 5.
(©Gerd Danigel)

1990

Nach einem Rechtsträgerwechsel zieht das DDR-Zentrum für Kinderliteratur in die Weinmeisterstraße 5 und wird noch im selben Jahr entsprechend des deutsch-deutschen Einigungsvertrages abgewickelt.

1991

Logo: Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur
Logo des LesArt-Trägervereins

Die als Rechtsnachfolger anerkannte, im Vorjahr gegründete Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur e. V. übernimmt den Standort.

1992

Ein Rückübertragungsanspruch der Familie Levy, gestellt durch die Jewish Claims Conference, wird abgelehnt. 

1993

Am 2.4. wird in der Weinmeisterstraße 5 LesArt, das Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur, eröffnet.

Heruntergekommene Fassade des LesArt-Hauses in der Weinmeisterstraße 5 im Jahr 1993.
Die Weinmeisterstraße 5 im Jahr der LesArt-Eröffnung

1996

Das Bundesvermögensamt übernimmt von der Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte die Verwaltung des Grundstücks.

2000

Die Oberfinanzdirektion der BRD schreibt die Immobilie zum Verkauf aus und kündigt dem Bundesvermögensamt den laufenden Mietvertrag. Bald darauf bewilligt die GLS Gemeinschaftsbank eG auf der Grundlage von fast 130 Bürgschaften sowie einer institutionellen Förderung durch das Land Berlin der Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur e. V. ein Darlehen für den Hauskauf. 

2006

Renovierte Fassade des LesArt-Hauses in der Weinmeisterstraße 5 im Jahr 2006.

Zahlreiche Sanierungs- und Renovierungsarbeiten sowie die Gestaltung eines Gartens auf der Rückseite des Hauses sind abgeschlossen.

2018

LesArt feiert sein 25-jähriges Bestehen mit einem großen, berlinweiten Jubiläumsprogramm. 

Logo: 25 Jahre LesArt. Was bewegt die Welt?
Das LesArt-Jubiläumslogo

2020

Ein bauliches Hausgutachten bescheinigt den sehr guten Zustand der Immobilie, die inzwischen zum denkmalgeschützten Ensemble der Spandauer Vorstadt gehört.

2022

Das Bankdarlehen ist getilgt, die Bürgen werden entlastet, das Haus geht in den vollständigen Besitz der Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur e. V. über.